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Freie Trauung: Interview mit Hochzeitsrednerin Susann Tandler

    Heute öffnen wir die Tür zu einer Welt voller Liebe, Emotionen und unvergesslichen Momenten. Es ist eine Freude, euch Susann Tandler vorzustellen, eine herausragende Hochzeitsrednerin, deren Credo „Ich lasse Konfetti für euch regnen“ nicht nur Worte sind, sondern ein Versprechen für unvergleichliche Zeremonien. Unsere Wege kreuzten sich an einem Hochzeitstag, und heute entführt sie uns in die Welt der romantischen Gesten, tiefer Verbindungen und bedeutsamer Augenblicke, die sie mit ihrer einzigartigen Stimme zum Leben erweckt. Lasst uns gemeinsam eintauchen in ein fesselndes Interview mit Susann, das Licht auf ihre inspirierende Reise als Hochzeitsrednerin wirft.

    Hochzeitsrednerin Susann Tandler im Interview
    Hochzeitsrednerin Susann Tandler im Interview

    Hallo Susann, wie bist du zur Hochzeitsrednerin geworden?
    In einem Podcast erzählte eine junge Frau von ihrem Neustart als Freie Rednerin. Ich gebe zu, ich musste erst einmal googlen, was das überhaupt ist. Und ab da an war ich von ihrem Vorhaben total begeistert. „Das ist auch genau mein Ding“, denn quatschen kann ich einfach gut. 😉 Ohne groß zu überlegen, entschloss ich mich, im März 2022 die Ausbildung zur Freien Rednerin zu machen. Ich wurde durch die Freie Redner Agentur hervorragend ausgebildet und habe für meine Rednertätigkeit das Zertifikat der IHK Hannover erhalten. Bis heute ist dies eine meiner besten Entscheidungen, die ich je traf.

    Freie Trauungen werden populärer. Woran liegt das?
    Der Grundgedanke, der hinter einer freien Trauung steckt, ist meiner Meinung nach, das Bedürfnis, die Liebe zu zelebrieren und vor den Menschen, die einem am Herzen liegen, JA zu sagen. Bei einer freien Trauung stehen sowohl die Persönlichkeit als auch die eigenen Wünsche des Hochzeitspaares an oberster Stelle. Und genau das ist es, was sich die Hochzeitspaare wünschen, eine individuelle und persönliche Trauung an wunderschönen Orten. Selbstverständlich ist auch ein weiterer Punkt, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten, nicht getauft sind oder einfach keiner Konfession angehören. Die Paare möchten eben nicht darauf verzichten, ihrer Liebe einen offiziellen Rahmen zu geben und diesen Anlass mit ihren Herzensmenschen gemeinsam zu feiern.

    Wie arbeitest du mit Paaren zusammen, um den Ablauf, die Traufrage und das Ritual der Zeremonie festzulegen?
    Zu Beginn treffe ich mich immer mit den Paaren zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennlerngespräch. Wir lernen uns entspannt in Hannover kennen, sie teilen mir ihre Vorstellungen zur freien Trauung mit und ich berate sie auf Basis meiner Ausbildung und Erfahrungen. Am Ende sollen sie sich ein Bild von mir machen, um über eine weitere Zusammenarbeit entscheiden zu können. Sofern sie mir zusagen, sende ich ihnen meine Liebespost, bestehend aus meiner Broschüre (mein roter Faden einer freien Trauung) und einer klitzekleinen Überraschung zu. In der Broschüre stehen bereits Beispiele für die Sitzordnung, das Ritual und auch für die Traufrage. Jedes Paar ist aber angehalten, ihre eigene persönliche Note miteinzubringen, denn ich berate nur. Entscheiden tun immer sie. Danach darf das Paar schon mal ins Brainstorming gehen und sich bis zu unserem Traugespräch Gedanken über die Inhalte der Trauung machen. Ich bin jederzeit für das Paar erreichbar, sodass sie immer Rückfragen stellen dürfen. Denn wir machen das als Team. Das Traugespräch planen wir dann meist 6 Wochen vor der freien Trauung bei mir zu Hause, damit wir uns wirklich ganz in Ruhe in einer entspannten Atmosphäre austauschen können. Während des Traugespräches legen wir als Erstes den Ablaufplan fest. Danach geht es ans „Eingemachte“ – ich gehe auf Schatzsuche, denn ich möchte genau das über das Paar herausfinden, was sonst noch keiner über die Beiden weiß. Wie mache ich das? Ich stelle ihnen ganz kunterbunte Fragen, wo ich meist immer ganz wirre Blicke bekomme, nach dem Motto: „Oh Gott, was fragt sie da bloß!“ Aber spätestens am Tag der freien Trauung wissen die Paare dann auch warum. Ich schicke daher auch bewusst vorab keinen Fragebogen raus, weil ich nämlich gerne die spontanen Antworten für die Rede verwenden möchte, denn die geben der Rede einfach ihren persönlichen Touch.

    Hast du jemals unerwartete Herausforderungen während einer Zeremonie erlebt? Wie bist du damit umgegangen?
    Bislang blieb mir dies, bis auf Kleinigkeiten, zum Glück erspart. Wenn es dazu käme, hieße es für mich: „Cool bleiben.“ Immer im Hinterkopf behaltend, dass ich dem Hochzeitspaar einen schönen Tag bereiten möchte und deshalb würde ich auch nie etwas machen, was nicht in ihrem Sinne ist. Daher ist die enge Zusammenarbeit mit dem Paar auch sehr wichtig, um eben herauszufinden, was ihnen am Herzen liegt.

    Wie bereitest du dich darauf vor, mit Nervosität oder unvorhergesehenen Situationen während der Zeremonie umzugehen?
    Tief durchatmen! Die Aufregung fängt bei mir schon morgens mit dem Haare machen an. Da weiß ich, in ein paar Stunden geht’s los. Während der Fahrt zur Location kann ich mich sehr gut ablenken, weil ich dann laut im Auto singe. Vor der freien Trauung bin ich meist noch mit so vielen Dingen beschäftigt, wie dem Aufbau der Anlage, inklusive Mikrofon, Soundcheck, Rücksprache mit anderen Dienstleistern, die an dem Tag auch aktiv sind, oder eben auch die letzte Abstimmung mit dem Bräutigam, sodass ich die Aufregung vergesse. Aber sobald es dann losgeht, ist meine Nervosität auch wieder da. Das hält aber nicht lange an. Für mich ist das wie so ein Startschuss bei einem Lauf. In den ersten Sekunden ist es anstrengend, aber dann, wenn man sich ein wenig in seinem Tempo eingegroovt hat, dann ist es ein Selbstläufer.

    Kannst du uns von einer besonderen Rückmeldung eines Paares nach einer von dir geleiteten Zeremonie erzählen?
    Es gibt gar nicht die eine besondere Rückmeldung. Da gibt es so viele mehr, weil alle Paare so verschieden und absolut herzlich sind. Ich bin einfach nur happy über jedes der Paare, die ich bislang begleitet habe und noch begleiten darf, weil sie mir so viel Vertrauen und Wertschätzung schenken. Es haben sich sogar Freundschaften aus einiger meiner vergangenen Trauungen ergeben, über die ich mich sehr freue. Es gibt allerdings doch ein Feedback, an das ich mich besonders gerne erinnere. Das war in meinem ersten Jahr als Freie Rednerin. Nach der freien Trauung kam der Bruder und Trauzeuge des Bräutigams zu mir und stellte sich vor mich: „Susann, ich bin Geschäftsmann und sage Dir ganz ehrlich, ich habe schon viele Reden in meinem Job hören müssen und war sehr, sehr skeptisch, was mich hier heute erwarten wird. Aber das was Du hier heute für uns alle gezaubert hast, das war Weltklasse.“ Ich muss gestehen, dass ich nach den ersten Worten kurz davor war, wegzulaufen, aber dann immer kleiner wurde, weil er mich so sehr mit seinen Worten berührt hatte. Plötzlich fragte er mich, ob er mein Mikro haben könnte. Und genau in dieser Sekunde stand er bereits auf einer Mauer und verkündete nochmal allen Gästen sein Feedback zu meiner Trauung. Ja, ich muss sagen, da war auch ich mal sprachlos. Als ich dann gegangen bin, haben alle Gäste eine Spalier gebildet und ich wurde mit Applaus und Jubelrufen verabschiedet. Ein Moment, der mein Herz sehr berührt hat!

    Gibt es eine Hochzeit oder ein Paar, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Was hat diese Erfahrung so besonders gemacht?
    Ja, die gibt es! Ich nenne sie mein „Bratwurst-Pärchen“. Bereits bei unserem Kennlerntreffen haben sie mir am Ende in die Augen geschaut und gesagt, wir müssen keine Nacht darüber schlafen, wir wissen jetzt schon, dass wir Dich als unsere Traurednerin haben möchten. Da wäre ich vor Freude fast vom Stuhl gefallen. Als sie dann zum Traugespräch bei mir waren, da bestanden diese 3,5h aus einem Gefühlscocktail, der sich gar nicht in Worte fassen lässt. Lachen, Weinen und auch sehr viel Ernsthaftigkeit. In dem Traugespräch haben sie mir von ihrem ersten Date erzählt. Es war gerade Maschseefest und die Beiden haben ein Bratwurst-Tasting über das ganze Maschseefest gemacht. Sie ist ein riesen Fan von Bratwürsten. Und um das noch zu toppen, hat sie dann am Ende des Gespräches zu ihm gesagt: „Du bist der Senf auf meiner Bratwurst.“ Und genau aus diesem Grund liebe ich meinen Job, wegen diesen einzigartigen und liebevollen Anekdoten meiner Paare.

    Wenn ihr mehr von Susann erfahren und vielleicht anfragen wollt, besucht ihre Homepage unter eurestimmemitherz.de